Gebietsliga Nordwest/Waldviertel:
Langenlois rettet mit einem Tor in der 95. Minute einen knappen Auswärtssieg in Gföhl
Spielbericht
KM: SC Admira Gföhl gegen USV Raiffeisen Langenlois 4:5
Spielbericht:
Die Gäste aus dem Kamptal mussten im Derby auf Leistungsträger Patrick Hackl verzichten, der sich im Abschlusstraining verletzt hat. Dennoch starteten die Loiser hellwach in die Partie und konnten durch Jan Kosak in der 28. Minute in Führung gehen. Nach toller Vorarbeit von Michael Holzer tauchte der 31-Jährige alleine vor dem Tor auf und vollendete zur 1:0 Führung. Nur zwei Minuten später konnten die Gföhler jedoch ausgleichen. Torschütze war abermals ein Langenloiser. Patrick Florreither wollte eine Flanke von Christian Hahn klären, traf den Ball jedoch mit der Fußspitze, von der er ins eigene Tor prallte.
Beeindruckt zeigten sich die Gäste allerdings nicht. Bereits in der 33. Minute war wieder der bärenstarke Kosak zur Stelle. In einem Gestocher am 16er setzte sich der Legionär durch, vollstreckte ins kurze Eck und ließ Moritz Pauser, im Tor der Gföhler, keine Chance. Den Heimischen gelang in den ersten 45 Minuten im Spiel nach vorne sehr wenig, auch in den Zweikämpfen waren die Gföhler zu verhalten. Vor der Halbzeit konnten die Loiser deswegen sogar noch auf 3:1 erhöhen. Nach einem Eckball von Holzer in der 40. Minute wurde Florreither im Strafraum zu viel Platz gelassen und so konnte er unbedrängt zu seinem zweiten Treffer an diesem Nachmittag einköpfeln – diesmal ins richtige Tor.
Aus der Kabine kam der Torschütze jedoch nicht mehr. Der 29-Jährige klagte plötzlich über Kreislaufprobleme, für ihn kam Martin Kraml in die Partie. Gföhl Trainer Max Blauensteiner redete seiner Truppe in der Pause nochmals Mut zu und schickte sie hochmotiviert zurück aufs Spielfeld. Die Ansprache muss gefruchtet haben, nur vier Minuten nach Wiederanpfiff verkürzte Simon Stefanec nach einer einstudierten Eckballvariante auf 2:3. In Hälfte Zwei präsentierten sich die Gastgeber von einer besseren Seite als im ersten Spielabschnitt. Zwingend gefährlich konnten sie dennoch nicht werden, sodass die Loiser über weite Strecken die Partie im Griff hatten. In der 72. Minute schwächten sich die Kamptaler jedoch selbst. Mittelfeldregisseur David Gräf sah für ein kontroverses Foul seine zweite gelbe Karte und musste vom Platz.
Die Gäste zeigten jedoch erneut Charakter und konnten ebenfalls durch eine Eckballvariante treffen. Die Gföhler fielen in der 75. Minute auf ihren eigene Eckballtrick rein und mussten zusehen, wie Kosak den Ball erneut nach einer Holzer-Ecke aus elf Metern unter die Latte knallte. Geschlagen gaben sich die Heimischen jedoch auf keine Fälle. Obwohl die Langenloiser zwei Riesenchancen auf das 5:2 hatten, bewiesen die Gföhler Mentalität, übernahmen jetzt Initiative und konnten in der 80. Minute abermals verkürzen. Stefanec vollendete eine fulminante Einzelaktion mit einem schönen Schuss ins lange Eck und ließ erneut Hoffnung aufkommen. Hochmotivierte Gföhler pressten jetzt auf den Ausgleich. Nur zwei Minuten später gab es plötzlich Elfmeter für die Admira. Jan Kosak wurde von Stefanec im Strafraum unglücklich an die Hand geschossen. Schiedsrichter Hikmet Inal entschied auf Handelfmeter und ermöglichte den Gastgebern die Chance auf den Anschlusstreffer. Stefanec nahm sich selbstbewusst den Ball und versenkte eiskalt zu seinem Hattrick.
Last-Minute-Spektakel
Mit einem Unentschieden wollte allerdings keiner der beiden Mannschaften leben. Trotz 20-minütiger Unterzahl der Langenloiser waren die Schlussminuten des Derbies absolut ausgeglichen. In der letzten Spielminute fiel dann noch der neunte Treffer der Partie. Wieder waren es die Loiser die in Führung gingen. Michael Wildpert, den die Gföhler an diesem Nachmittag eigentlich wenig Aktionen schenkten, erkämpfte sich im Mittelfeld hart den Ball und spielte ihn in den Lauf vom eingewechselten Erich Stumpfer. Der 33-Jährige ließ an der Strafraumgrenze mit einem einfachen Trick einen Gföhler Verteidiger stehen und schoss den Ball sehenswert ins kurze Kreuzeck. Bei den Langenloisern brachen alle Dämme, die Freude über den hart erkämpften Dreier war jedem Beteiligten ins Gesicht geschrieben. Tapfere und kämpferische Gföhler gaben in letzter Sekunde des Heimderbies noch den einen Punkt aus der Hand und standen ratlos mit leeren Händen da.
Stimmen zum Spiel:
Max Blauensteiner, Trainer des SC Gföhl: „In der ersten Hälfte hatten wir zu viel Respekt, waren zu verhalten in den Aktionen und haben uns im Spiel nach vorne nichts zugetraut. Aufgrund einer super zweiten Hälfte, hätten wir uns jedoch den einen Punkt verdient gehabt. Mir tut es extrem leid für die Burschen.“
Christoph Eichinger, Trainer des USV Langenlois: „Der Sieg geht definitiv in Ordnung. Aufgrund einer schlechten Chancenauswertung haben wir die Gföhler verschont. Bis zur 80. Minute haben wir die Partie total im Griff gehabt. Ich bin sehr erfreut, dass der Trend weiter nach oben geht. Wir sterben einfach leider noch zu oft an der eigenen Schönheit.“
Torfolge: 0:1 (28.) Kosak, 1:1 (30., Eigentor) Florreither, 1:2 (33.) Kosak, 1:3 (40.) Florreither, 2:3 (49.) Stefanec, 2:4 (75.) Kosak, 3:4 (80.) Stefanec, 4:4 (84.) Stefanec, 4:5 (94.) Erich Stumpfer.
Gelbe Karten: Barta (58. Foul), Futterknecht (35. Foul), Steiner (21. Foul), Florian Hahn (67. Foul); Martin (72. Unsportlichkeit), Jedlicka (88. Unsportlichkeit), Kosak (82. Unsportlichkeit), Gräf (63. Unsportlichkeit), Eichinger (62. Kritik).
Gelb-Rote Karten: ; Gräf (72. Foul).
Gföhl: Pauser; Futterknecht, Stefanec, Flesch, Markus Simlinger, Barta, Tobias Simlinger, Christian Hahn, Stefan Mayerhofer (88. Juhos), Steiner, Florian Hahn (69. Schwarz-Klafl).
Langenlois: Feiertag; Gräf, Michael Stumpfer (65. Erich Stumpfer), Eilenberger, Florreither (HZ. Kraml), Holzer, Wildpert, Martin, Jedlicka, Leligdon, Kosak.
260 Zuschauer, Schiedsrichter:
Reserve: SC Admira Gföhl gegen USV Raiffeisen Langenlois 3:1
NÖN-Bericht (Woche 43/2023)